Montag, 8. Mai 2017
Sound of Silence
Zwischen deinem Blick
und deinem Schweigen
hänge ich.

Die letzten Worte,
derer du mich
für Wert befandest
machen mich noch immer
wütend
fassungslos
schockiert

Ich sende meine Worte
hinaus an dich
obwohl ich weiß
du wirst schweigen.

Weiter schweigen.

Die letzten Worte
die ich dir schenke -

eine Brücke
die du nicht betrittst
ein Geschenk
das du nicht öffnest
eine Blume
die du nicht pflanzt

Die Samen meiner letzten Worte
ernten nur
dein Schweigen
hartes
erbarmungsloses
grausames

feiges
Schweigen.



Perspektive
Der Wind streicht
durch die Zweige der Weide,
die sich tief verbeugt.
Der Himmel ganz blau,
monotones Blau,
keine Wolke.
Nur eine Farbe.

Ungewohnte Freiheit.
Auf einmal
wird alles möglich.



So viel zu sagen
Wir haben schon lange
Nicht mehr gesprochen
Dabei wäre noch
So viel zu sagen

Du hattest so viel
Zu erzählen
Ich hatte so viel
zu erfahren
Und weiß doch nichts
Eigentlich wusste ich
Überhaupt nie etwas
scheint es.

Also habe ich gefragt
Wenigstens manchmal
Doch du sprachst
Immer weniger

Und ich packte alle
Meine Worte aus
Die guten, interessierten,
schönen, verständnisvollen
Dennoch bliebst du stumm
Kein Wort von dir
Was passiert ist
Weiß ich nicht

Wir haben schon lange
Nicht mehr gesprochen
Dabei wäre noch
So viel zu sagen...



Sonett für N.
Was wohl aus uns geworden wäre,
wärst du nicht so früh fortgegangen.
Du hinterließt Schweigen und Leere,
die niemandem ins Auge sprangen.

Nur kurze Zeit in meinem Leben
hast du dir einst mit mir geteilt,
und doch lässt mich heute erbeben,
wie das an meinem Wesen feilt.

Zu dritt vereint, nah beieinander,
trotz der erwachsenen Wand, der
wir Komplizenschaft entgegen schrein,

wärst du vielleicht, was ich nie war:
Trotzköpfig, mutig, laut und klar
darfst du in meinem Herzen sein.